Unser Dorf

Münchrath........

Lage


Das Dorf Münchrath liegt nahe der nördlichen Stadtgrenze Grevenbroichs zur Stadt Neuss. Nördlich von Münchrath befindet sich die Erft und die Ortschaft Helpenstein, östlich der Strategische Bahndamm und im Süden Hülchrath. Westlich von Münchrath ist die kleine Ortschaft Gruissem, allerdings auf dem anderen Erftufer.

Geschichte


Nördlich von Münchrath liegt eine sehr bedeutende archäologische Fundstätte der Jungsteinzeit. Die Ortschaft Münchrath wurde vermutlich um das Jahr 816 durch Mönche des Klosters Werden gegründet. Münchrath gehörte im Mittelalter zum kurkölnischen Amt Hülchrath. 1794 besetzen französische Truppen den Ort. Münchrath kam an die Mairie Hülchrath im Département de la Roer. 1815 kam Münchrath an das Königreich Preußen. Ein Jahr später wurde die Bürgermeisterei Hülchrath gebildet, zu der auch Münchrath gehörte. 1929 kam die Gemeinde Hülchrath an den Landkreis Grevenbroich-Neuß und wurde in Gemeinde Neukirchen umbenannt. Am 31. Dezember 1974 wurde die Gemeinde Neukirchen aufgelöst und am 1. Januar 1975 erfolgte die Eingemeindung Münchraths in die Stadt Grevenbroich.


Heutzutage leben in Münchrath ca. 400 Einwohner in 180 Haushalten.


Kapellchen und Denkmal
Nach unserem Biwak 2012 haben wir damit begonnen den Platz um unser Kapellchen vollkommen neu zu gestalten.

Das Umfeld unseres Kapellchens war nicht mehr wirklich einladend. Der vorhandene Kirschlorbeer wucherte ziemlich hoch, der Platz wurde öfters als Hundetoilette missbraucht und lud nicht wirklich zu einer kleinen Rast ein.

Also haben wir nach dem Biwak 2012 damit begonnen unsere Pläne von der Umgestaltung des Kapellchens in Angriff zu nehmen.

Viele freiwillige und ehrenamtliche Helfer haben unzählige Stunden damit verbracht ihre Arbeitskraft für die Umgestaltung des Kapellchens einzusetzen. Angefangen haben wir mit der Verpflanzung von einigen Rhododendron Sträuchern in die Buswendeschleife.

Dann wurde der Platz am Kapellchen gerodet und ausgekoffert, der Gedenkstein musste zwischengelagert werden, die alten Fundamente entfernt werden. Danach konnten wir mit den eigentlichen Arbeiten beginnen.

Der Bürgersteig wurde mit neuem Pflaster versehen. Dann kam die größte Herausforderung, das verlegen von Natursteinpflaster. Jeder kann das Ergebnis am Kapellchen bewundern.

Den Leuten die gepflastert haben gehört ein großes Danke, denn alle Arbeiten die erforderlich waren, sind von freiwilligen Helfern erledigt worden. So sind über 800 Arbeitstunden zusammen gekommen.

Münchrather Volk - Erinnerungen an Münchrather Originale
Plante Willi

Plante Willi hatte eine kleine Landwirtschaft, hat Pflanzen aller Art gezüchtet. Jeden Samstag fuhr er nach Neuss zum Markt und verkaufte dort seine Erzeugnisse. Die Mistbeete, in denen er seine Pflanzen züchtete, wurden immer auf die gleiche Weise hergerichtet:
Holz-Erde-Pferdemist-Erde-Pflanzen. Das Holz waren Astbündel (im Dialekt „Schangesse“) die in trockener Form zum Ofenanzünden gebraucht wurden.
Dekke Willi

Wilhelm Neukirchen war direkt vor und nach dem Krieg Präsident, ein ungekrönter König der Kirmesgesellschaft. Er war Landwirt und Verwalter des Salm-Reifferscheidtschen Forstes „Dycker Broich“. Er schloss die Pachtverträge für die Salm-Reifferscheidtsche Forstverwaltung. Außerdem war er Löschzugführer der Freiwilligen Feuerwehr Hülchrath/ Münchrath. Der Vater von Dekke Willi diente bei den Ulanen, sein Dienstort war die Kaserne am Ratinger Tor in Düsseldorft
Puppchen

Eigentlich hieß sie Gertrud Baas und wohnte im Oberdorf. Den Spitznamen Pupchen wurde sie nicht mehr los, nachdem sie als junge Frau einmal zu Karneval das „Puppchen“ aus dem Schlager „Puppchen, du bist mein Augenstern“ dargestellt hatte. Später wurde sie oft von Kindern mit diesem Namen gehänselt und fand das gar nicht mehr so lustig. Als Puppchen ist sie aber allen Münchrathern in lebhafter Erinnerung geblieben.

Maxe Alwis

Maxe Alwis war ein echter Laubfrosch und Kirmesjeck. Wenn er auf Kinnes so richtig in Fahrt war, tanzte er mit seiner Frau den „Rheinländer“. Das Können dieses Paares war so aufsehenerregend, dass sich sofort ein Kreis auf der Tanzfläche bildete, damit jeder dieses Schauspiel ungehindert erleben konnte.



Ottemännche

Otte Hein war immer mit einer Aktentasche unterwegs. Die Münchrather meinten zu wissen, dass in dieser Aktentasche nie etwas drin war. Otte Hein hatte aber deswegen seinen Spitznamen weg: „der Advokat“.









Jakobs Adolph

Jakobs Adolph fuhr mit seinem pferdebespannten Milchwagen täglich morgens die Milch von den Münchrather Bauern zur Molkerei nach Grevenbroich. Die Bauern hatten oft nur eine Kuh. Wenn die Kinder schulfrei hatten, durften sie morgens um vier mitfahren, die Rückkehr war nicht vor zehn Uhr möglich. Nachfolger von Jakobs Adolph war Adam
Weckop, der erste Münchrather Landwirt, der einen Trecker besaß. Später übernahm Mathias Nellen, sein Schwiegersohn, diese Aufgabe.




Heinrich Mattheisen

Heinrich Mattheisen verfertigte, wie schon sein Vater, Gedichte für die verschiedensten Anlässe des Münchrather Dorflebens. Zur Kirmes leistete er seinen Beitrag, indem er seinen Landauer anspannte, einen Grammophontrichter darauf montierte, durch das Dorf fuhr und die Münchrather mit lustigen Sprüchen unterhielt. Als 1925 der damalige
Pastor Lecher das Schützenfest in Münchrath verbieten ließ, betete Heinrich Matheisen als Vorbeter in der Fronleichnamsprozession hinter dem Pastor die Litanei „Der uns das Schützenfest verboten hat“ , „Der uns das Schützenfest wiedergeben wird“.

Wilhelm (Willi) Küchen


Willi Küchen wurde am 19.05.1941 in Reuschenberg geboren. Nach dem Tod seiner Mutter zog er mit seinem Vater 1953 in die Eifel. Doch schon ein Jahr später stand der nächste Umzug an, zu seinem Bruder nach Münchrath. Dort lernte er seine Frau Liesel kennen, die er 1959 heiratete. Die beiden lebten danach 14 Jahre lang in Holzheim. Im

Oktober 1973 kaufte er in Münchrath ein Haus, das der Maurer im laufe der Zeit nach und nach umbaute, und vergrößerte. Dort lebt er immer noch zusammen mit seiner Frau. Die beiden haben 5 gemeinsame Kinder, die ihnen bis jetzt 11 Enkelkinder und auch schon 5 Ur-Enkel schenkten.


Besonders aktiv war Willi, schon immer am Kirmesgeschehen beteiligt. 1977 wurde er zum 1. Mal in Münchrath König. Von 1980 bis 2008 war er aktives Mitglied im Hülchrather Hubertuszug, wo er dann 1984 auch Schützenkönig wurde. Seither ist er noch passives Mitglied der Hülchrather Bruderschaft.


Ab 1982 bis 2000 war er im Vorstand der Kirmesgesellschaft Münchrath aktiv, dem er von 1991 bis 1996 als Präsident vorstand. Seit 1984 bis heute sorgt er Jahr für Jahr für das bekannte „Schwein am Spieß“. 1986 wurde er erneut König in Münchrath.. Als er 1990 in den Münchrather Hubertuszug eintrat, erlangte er zum 3. Mal die Königswürde. Im folgenden Jahr wurde er nicht nur 50 Jahre, sondern auch noch Stadtschützenkönig von Grevenbroich. Seit Kirmes 2003 ist er zum Ehrenpräsidenten der Münchrather Schützen- und Kirmesgesellschaft ernannt worden. 2004 wurde er zum 4. Mal Hahnenkönig in Münchrath.




Robert Rosen


Robert Rosen wurde am 08.07.1937 in Steinforth- Rubbelrath geboren. Er arbeitete als Gärtner beim Grünflächenamt in Neuss. Seine Freizeit verbrachte er gerne mit seiner Frau und seinen vier Töchtern. Bei der freiwilligen Feuerwehr war er als Brandmeister tätig und auch sonst war er ein Vereinsmensch. Er trat gerne als Nikolaus auf und hat die

Kinder und Jugendlichen in seinem Umfeld immer unterstüzt und gefördert. Auch die Königswürde der Kirmes hat er erlangt.

1976 zog es ihn ins schöne Münchrath, wo er Katharina Wölk kennen und lieben lernte. 1983 wurde geheiratet und somit wuchs die Patchworkfamilie auf 10 Mitglieder an, da Käthi aus ihrer 1. Ehe ebenfalls vier Töchter mit in die Beziehung brachte. Der große Garten am Haus war eines seiner Hobbys. Den Nutz – und Ziergarten hegte und pflegte er mit großer Hingabe. Genauso leidenschaftlich engagierte er sich im Dörflichen  Vereinswesen. Von 1984 – 1991 war er als Präsident der Kirmesgesellschaft aktiv. 1985 hätte er um ein Haar die Königswürde erlangt, aber sein Vizepräsident Willi Küchen landete den entscheidenden Schlag, nachdem ihm klar wurde, daß er als Stellvertreter auch sämtliche Reden hätte halten müssen. 1986 rief er mit Willi Küchen gemeinsam den bis heute beliebten Schützenbiwak ins Leben. Im September 1990 hielt er stellvertretend für alle Gastvereine die Ansprache an das neue Königspaar des Bürgerschützenverein Grevenbroich. Bis zu seinem plötzlichen Tod am 28.10.1993 liebte er es zu feiern und sich mit Familie, Freunden und Bekannten zu umgeben. Den Personen, die ihn kannten wird er noch lange in guter Erinnerung bleiben.



Karl Helten


Karl Helten wurde am 30.August 1907 geboren und starb am 24. August 1974. Über 40 Jahre arbeitete er in Neuss bei der Ideal-Standard als Schlosser und Vorarbeiter. Bis zum 2. Weltkrieg war er Fahnenoffizier im Regiment der St. Hubertus Schützengesellschaft. Nach dem Krieg war er mit im Vorstand der das Schützenwesen 1948 wieder in  Münch-rath aufleben ließ. In den fünfziger Jahren übernahm er das Amt des Präsidenten von Willi Neukirchen der aus Altersgründen nicht mehr kandidierte.


In den Jahren 1957 und 1962 war er mit seiner Frau das Königspaar der Gesellschaft. In seiner Zeit als Präsident musste der Zeltplatz mehrmals umgestellt werden. Nachdem das Zelt nicht mehr an der Gaststätte Panzer aufgestellt werden konnte, wurde es zweimal auf

einem Grundstück der Familie Reuter aufge-baut um dann auf dem neu angelegten heutigen Kirmesplatz sein Domizil zu finden.

 Das Kapellchen wurde rundum renoviert. Es wurde komplett neu geklinkert und bekam ein neues Dach mit Turm, der ein Kupferdach mit Kupferkreuz erhielt. Auch das in Münchrath beliebte Schweinegrillen

am Montag der Kirmes wurde 1963 eingeführt.










Franziska Durst – von Petra Jansen


Meine Mutter Franziska kam als junge Frau nach Münchrath. Sie wurde am 9. März 1936 als siebtes von zehn Kindern auf einem Bauernhof in der Eifel geboren und wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Als 14-jährige trat sie in den Dienst einer Neusser Familie, die einen Lebensmittelgroßhandel betrieb. Durch die geschäftliche Beziehung des Händlers zum Lebensmittelgeschäft und zur Gastwirtschaft Panzer in Münchrath ergab sich auch der Besuch der Münchrather Kirmes. So lernte Franziska den Münchrather Hans Baas kennen, heiratete, zog in das Elternhaus ihres Mannes am Reiherbusch ein und bekam eine Tochter. Hier lebte sie nach dem frühen Tod ihres Mannes auch mit ihrem späteren Ehemann Josef Durst.

Meine Mutter bekam 1993 die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für seit mehr als 25 Jahre geleistete uneigennützige Hilfe in unmittelbaren und weiteren Nachbarschaft. Das Dorfleben war ihr wichtig, so gründete sie 1998 mit Maria Kivilip den Münchrather Seniorentreff bei dem sich bis heute einmal im Monat die Senioren zu Kaffee und Kuchen treffen.

Die Münchrather Kirmes war für Franziska immer ein besonderes Fest. So hat sie viele Jahre den Hubertuszug am Kirmessamstag zum Mittagessen bewirtet. Ende 2007 erkrankte meine Mutter schwer und uns wurde schnell klar, dass sie 2008 das letzte Mal Kirmes mit uns feiern würde. Mein Mann und ich wurden in diesem Jahr als Königspaar

gekrönt. Da ich das Fest für meine Mutter besonders schön gestalten wollte (und allen danke die dazu beigetragen haben), konnte ich nur schwer damit umgehen, dass das Hahnenköppen ausgerechnet in diesem Jahr ohne Königsanwärter endete.

Meine Mutter starb am 28. Sept. 2008. Wir fanden es schön, dass bei ihrer Beerdigung die Vereinsfahne der Kirmesgesellschaft Münchrath dabei war.

Gillbach Renaturierung
Gillbach vor der Renaturierung
Gillbach Renaturierung

Renaturierung des Gillbachs zwischen Hülchrath und Münchrath

Der Gillbach ist ein typisches Gewässer der Lössbörde, das bereits sehr frühzeitig begradigt und eingetieft wurde, um eine optimale Nutzung der fruchtbaren Ackerböden zu erzielen. Entsprechend geriet der ökologische Wert des Gewässers in den Hintergrund.
Zwischenzeitlich hat sich die Sichtweise auf Gewässer geändert, und sie sollen wieder in einen guten ökologischen Zustand versetzt werden. Der Erftverband ist daher bereits seit Jahren bemüht, Flächen zu erwerben, um den Gewässern den erforderlichen Platz für eine Renaturierungen zu geben.
Dies ist zwischen den Ortslagen Hülchrath und Münchrath gelungen, so dass im Herbst 2015 die Renaturierung auf einem ca. 25 m breiten Uferstreifen durchgeführt werden konnte. Der vormals schnurgerade Gillbach wurde dabei wieder in typischen Schleifen angelegt, die Breite des Gewässers variiert, so dass abwechslungsreiche Strömungsbilder entstehen und sich für die Lebewesen im Gewässer unterschiedlich ausgeprägte Lebensräume entwickeln können.
Auch wurden flache Uferbereiche angelegt, in denen sich je nach Wasserstand des Gillbachs wechselfeuchte Auenbereiche entwickeln, so dass sich eine möglichst vielfältige Vegetation ausprägen kann. Um dem Gewässer innerhalb der Agrarlandschaft einen kleinen Pufferraum zu geben, wurde der Uferstreifen mit typischen Gewässergehölzen bepflanzt.
Optisch stellt die Maßnahme bereits heute eine Verbesserung dar, der Bach ist als Gewässer für die Bevölkerung auch wieder wahrnehmbar. Die ökologischen Verbesserungen werden sich im Lauf der nächsten Jahre einstellen, so dass es spannend sein wird, die Entwicklung des Bachs weiter zu beobachten.

 Gillbach nach der Renaturierung
Wegekreuz
Das Wegekreuz am heutigen „Helpensteiner Weg“ wird auch Büßerkreuz genannt.

Es erinnert an einen Mord den ein Johann Benrath im Jahr 1730 beging.

Schon bevor dieses Kreuz errichtet wurde, gab es hier ein Kreuz, wie aus einer alten Flurbezeichnung hervorgeht: Im Kringsfeld am Kreuz. Der Kringshof wurde zu der Zeit von der Fam. Von Berg bewirtschaftet.

Unerwartet starb der Mann der ältesten Tochter Margarethe von Berg. Drei Kinder brauchten wieder einen Vater. Johann Benrath, aus Hackenbroich gebürtig, erkaufte sich für 14 Reichstaler den Freibrief aus dem Militär und heiratete am 27.9.1729 die Witwe mit den drei Kindern.

Nach nur vier Monaten Ehe ermordete Johann Benrath an dieser Stelle am 25.1.1730 seine Frau. Er wurde in Hülchrath in den Kerker geworfen und am 9.3.1730 wegen des Mordes gerädert. Quelle: Christian Wiltsch

Beschreibung der Denkmalbehörde:

Das Wegekreuz stammt aus dem 19. Jahrhundert. Es handelt sich um ein gefasstes Schmiedeeisenkreuz auf kleinem Steinsockel.

Denkmalgeschützten Bauwerk auf dem Gebiet der Stadt Grevenbroich im Rhein-Kreis Neuss. Eintragung als Denkmal am 16. August 1984.

Google Maps Koordinaten: 51.134328, 6.661594

Strategischer Bahndamm
DER STRATEGISCHE BAHNDAMM VON NEUSS NACH ROMMERSKIRCHEN
Der bis heute erhaltene, landschaftsprägende Bahndamm bei
Rommerskirchen und Grevenbroich ist Teil einer unvollendeten
Eisenbahnstrecke, die im Ersten Weltkrieg als strategische Bahnliniedem Transport deutscher Truppen an die Front gegen Frankreich dienen sollte. Die Strecke führte vom Niederrhein bis ins Ahrtal. Sie wurde von 1913 bis 1922 gebaut, jedoch niemals fertiggestellt.

DIE STRATEGISCHE BAHNLINIE
Im Jahr 1907 begannen erste Planungen für eine eingleisige Ne-benbahnvon Rommerskirchen nach Neuss für den lokalen Verkehr und den Transport von Braunkohle in den Neusser Hafen. Man rechnete jährlich mit einem Aufkommen von 530.000 Tonnen Braunkohle. Generalfeldmarschall Alfred Graf von Schlieffen entwickelte 1905 im sog. Schlieffen-Plan einen Zangenangriff gegen Frankreich, bei demder nördliche Flügel über Belgien mar-schieren sollte. Die preußische
Militärführung bezog bei ihren Planungen zu strategischen
Eisenbahnlinien die Strecke zwischen Neuss und Rommerskirchen als Teil der Ruhr-Mosel-Entlastungs-linie mit ein. Sie sollte vom Niederrhein und aus dem Ruhrgebiet bis ins Saarland, nach Lothringen und ins Elsass führen. Auf der durchgehenden, zweigleisigen Hauptbahn sollten Truppen und Material aus dem Reich an die nördliche Front gegen Frankreich gebracht werden.

BAUARBEITEN VON 1913 BIS 1922
Die Bauarbeiten begannen 1913, wurden während des Ersten Weltkrieges unterbrochen und nach dessen Ende fortgeführt. Es entstanden Bahndämme, Brücken, Durchlässe, Bahnhöfe und Anschlussstrecken. Die Verbindung aus dem Ruhrgebiet nach Luxemburg und ins Saarland sowie die Entlastung der Rheinschiene galten weiterhin als wirtschaftlich bedeutend. In den Beschlüssen der Pariser Botschafterkonferenz vom
25.5.1922 war der Bau einer eingleisigen Strecke ohne Anschlüsse an bestehende Querlinien von Holzheim nach Neuss genehmigt worden. Doch aus wirtschaftlichen Gründen wurde der Bau gestoppt. Auch spätere Versuche der anliegenden Gemeinden für den Weiterbau wurden von der
Reichsbahn aus wirtschaftlichen Gründen abgelehnt.


Weitere Infos:
Münchrather Heimatlied


1. Strophe

Weite Wiesen – Rübenfelder an der Erft in grüner Au’n. Mittendrin, da liegt mein Dörfchen herrlich bist Du anzuschau’n.

2. Strophe

Der Eine, der ist hier geboren; der Andre kommt von ganz weit her. Wir leben alle froh in Münchrath; und fortgeh’n will hier keiner mehr.

3. Strophe

Eines Tages klingt die Glocke vom Kapellchen auch für mich. Dann tragt mich in eurer Mitte; bis zu letzt; ich denk an Dich.

Refrain
Oh mein Münchrath in Dir will ich leben, mein Kleinod – schön Dörfelein. Deine Straßen, die Häuser und Menschen; soll’n Hoffnung und Heimat mir sein.

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